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Nette Menschen, hohe Berge, Wälder und schöne Küstenstädte, das ist Slowenien

Unsere wahrscheinlich letze Tour dieses Jahres führte uns in das kleine Land Slowenien. Bis jetzt hatten wir Slowenien nicht so richtig auf dem Radar. Zwar sind wir schon einige Male auf der Durchreise nach Kroatien hier vorbei gekommen, aber nie haben wir gehalten und dem Land größere Beachtung geschenkt. Das sollte dieses Jahr anders sein. Als ersten Stopp haben wir uns den Triglav Nationalpark im Norden des Landes auserkoren. Denn wie sollte es auch anders sein, wollten wir als erstes in die Bergwelt eintauchen und das Land von oben betrachten. Normalerweise hätten wir gerne den Triglav selber erwandert,  doch auf Grund das es der höchste Berg (2.864m) Sloweniens und der Julischen Alpen ist, hätten wir das nur auf einer Tour über 2 Tage inkl. Hüttenübernachtung geschafft. Hierfür wäre es uns aber schlichtweg zu kalt gewesen. Auch waren die hohen Gipfel bereits mit Neuschnee leicht angezuckert. So entschieden wir uns auf den Mangart (2.679m) zu wandern. Der Berg ist zwar nur ca 200m niedriger aber über die höchste Straße Sloweniens konnten wir mit unserem Bulli über eine kleine spektakuläre Passstraße bis auf 2055m fahren. Sie wurde zwischen den beiden Weltkriegen als Militärstraße ausgebaut. Alleine von dem Parkplatz aus hatten wir eine grandiose Sicht auf das bekannte Soca- Tal. Zu Fuß und dick eingemummelt mit Mütze und Handschuhen ging es nun auf einem kleinen Bergpfad hinauf, bis der Weg eher zu einem Klettersteig wurde. Wir hatten unser Glettersteigset zwar dabei, aber aufgrund von Nässe und Schnee wurde uns der Steig einfach zu heikel. Auf Anraten von anderen Wanderen wieder umzukehren, die es auch nicht bis auf den Gipfel geschafft hatten, beschlossen wir unsere Mission an dieser Stelle abzubrechen. Vernünftig würde ich sagen!

Am nächsten Tag meinte es das Wetter besser mit uns. Wir standen auf einem wiklich schönen Campingplatz im schönen Soca- Tal direkt am Fluss Soca. Die Quelle des Flusses entspringt in den Julischen Alpen und müdet dann in die Adria. Der Fluss läd auf jeden Fall für viele Outdooraktivitäten wie wandern, biken und raften ein. Wir entschieden uns für ein kleines Teilstück mit dem Rad auf dem Alpe Adria Trail. Der Trail beginnt in Salzburg und verläuft durch Slowenien und Italien bis nach Grado an der Adria. Nichts für uns, zumindest nicht ohne E-Antrieb 🙂

Um am nächsten Tag auf den Berg Krn zu wandern, wollten wir in dem gleichnamigen Ort am Fuße des Berges campen. Alleine die Anreise führte uns schon wieder hoch in die Bergwelt, um den kleinen Campingspot zu erreichen. Der Platz war einfach super schön. Wir standen auf einer großen Wiese, waren fast alleine und der Gastgeber machte uns ein kleines Lagerfeuer an, um uns von der Kälte wärmen zu können, denn es war in dieser Höhe natürlich wieder bitterkalt. Am nächsten Tag viel es auch etwas schwerer aus der warmen Bettdecke zu krabbeln, um in den Tag zu starten. Zumindest konnten wir in einer kleinen Hütte (mit Heizlüfter) unser Frühstück zubereiten. Nach einem wärmenden Kaffee und einer kleinen Stärkung ging es dann los, denn wir hatten gute 7 Wanderstunden vor uns. Bereits nach einem kurzen Aufstieg wurde es uns dann auch recht schnell wieder warm. Diesmal waren wir auch auf der Südseite unterwegs und wurden von Schnee verschont. Die Tour hat uns richtig gut gefallen und es gab viel zu sehen, tolle Ausicht natürlich, aber auch viele Überbleibsel aus dem ersten Weltkrieg gab es zu entdecken. Der Krn war zu dieser Zeit ein bedeutender Stützpunkt der italienischen Armee und der Gipfel wurde durch die italienische und österreichische Artillerie zerstört, deshalb ist er heute auch etwas niedriger. Noch heute erinnern alte Stollenlöcher und Stacheldrahtreste an vergangene Zeit, auch die Wanderwege sind größtenteils alte Militärpfade. Von oben (2.244m) hatten wir freie Sicht auf den Triglav (höchster Berg),die Karawanken und hinunter auf das Soca- Tal, sogar die Adria konnten wir erkennen. In unserem Fall diente die Gomiscek- Hütte leider zu dieser Jahreszeit nur noch für Biwakübernachtungen und war leider gerade nicht bewirschaftet. Schlau wie wir sind hatten wir uns diesmal aber mit Proviant eingedeckt.

So, nun hatten wir aber genug von den kalten Nächten in den Bergen und genossen einen kleinen Roadtrip in Richtung Meer. Genauer gesagt machten wir uns auf den Weg nach Piran, dass unser nächstes Ziel sein sollte. Das kleine Küstenstädtchen hat sich unter dem Einfluss des nahe gelegenen Venedigs entwickelt und die kleinen mittelalterlichen Gassen laden zum Schlendern und Verweilen ein. Besonders schön fanden wir es entlang der Uferpromenade, mit seinen zahlreichen Restaurants und Tavernen. So ließen wir es uns bei strahlendem Sonnenschein gut gehen. Es herrschte reges Treiben und man konnte die Aufregung in der kleinen Stadt spüren, da auch zwei Weltstars gerade vor Ort waren. Die Stadt diente gerade als Filmkulisse für die Netflix Produktion „Our man from Jersey“ mit unter anderem Mark Wahlberg und Halle Berry in den Hauptrollen. Den ganzen Tag buchsierten Filmteams und die Crew ihr riesiges Equipment durch die engen Gassen. Leider konnten wir keinen Blick auf das Set werfen, erst am späten Abend als wieder alles veräumt war, konnten wir den zuvor abgeriegelten Bereich ansehen. Mit dem Rad fuhren wir dann am nächsten Tag über die Küstenstraße in das touristische Nachbarstädtchen Potoroz. Die lange Küstenpromenade bietet betonierte Liegeflächen und guten Meerzugang. Generell sind Sandstrände  hier eher nicht zu finden. Meist gibt es kleine Kieselabschnitte, zumeist aber betonierte Flächen bzw. Terassen um ins Meer zu gelangen. Leider waren wir Weicheier und haben es nicht ins Meer geschafft, da es uns zu kalt war. Das Wasser war hier nichtmal das Problem, sondern der Wind war einfach zu frisch. Fand man mal ein windgeschützes Eck, wurde es dann schlagartig sehr warm, aber meist wehte uns der Wind um die Ohren. Später am Tag erkundeten wir noch den kleinen Ort Izola, der auch sehr schön war. In einer kleinen Vinothek deckten wir uns noch mit einem edlen Slowenischen Tropfen ein, den wir uns dann auf unserem Campingplatz schmecken ließen. Generell waren wir sehr begeistert von den Slowenischen Bio- und Orangeweinen. Da die Slowenische Riviera nur etwa 46 km lang ist, ist natürlich alles sehr nah beieinander. So auch die Hafenstadt Koper, durch die wir auch noch einen kleinen Streifzug machten, bevor wir die Küste wieder verließen. Alle Küstenstädte haben uns sehr gut gefallen, wobei hier wahrscheinlich Piran mit seiner Atmosphäre besonders hervorzuheben ist.

Der letze Stopp unserer Tour sollte uns in die Hauptstadt Ljubljana führen. Diese Stadt sollte man unbedingt mal besuchen. Also wir waren wirklich begeistert, wie schön diese Stadt ist. Wir hatten das Glück, dass hier gerade der Streetfoodmarkt Open Kitchen (Odprta Kuhna) stattfand, der bei schönem Wetter von März bis Oktober, jeden Freitag stattfindet. Hier bieten Köche aus ganz Slowenien ihre Köstlichkeiten an. Der Markt war super besucht und am liebsten hätten wir uns einmal durch alle Stände gegessen und getrunken, was leider nicht möglich war. Also unbedingt Ljubljana an einem Freitag besuchen, es lohnt sich. Aber auch am Tag darauf war die Stadt immer noch so toll und sehenswert. Ljubljana kann man nicht nur zu Fuß erkunden, sondern auch auf dem SUP- Board, Kajak oder per Paoramaboot auf dem Fluß, der sich durch die Stadt schlängelt. Gesäumt ist das Flußufer durch unfassbar viele Cafeś und Restaurants, von denen wirklich eines schöner ist als das Andere. Wenn man dann noch die Stadt von der Vogelperspektive betrachten möchte, lohnt sich der kurze Aufstieg zum Ljubljana Castle, oder man benutzt die Seilbahn, wenn man nicht laufen möchte. Wahrscheinlich hätte es noch so viel zu Sehen gegeben, doch für uns war es nun an der Zeit nach Hause zu fahren, da die Wettervorhersage leider für die nächste Woche so gar nicht einladend war und es dann in unserem Bulli nicht ganz so komfortabel ist. Wir sind einfach (noch) Schönwetter Camper 🙂

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